Interaktionelle relationale Psychotherapie, künstlerische Therapie, Supervision und Beratung
Psychotherapie, Supervision und Beratung sowie die künstlerischen Therapien, insbesondere der interaktionelle – relationale Ansatz, sind als wissenschaftliches Verfahren und Methoden in dieser Betrachtungsweise neu. Der besondere Verarbeitungsprozess zwischen unbewusster Tätigkeit des Menschen und seiner bewusstseinsfähigen Verarbeitung basiert auf vielfältigen interaktionellen und relationalen Erfahrungen. Der Subjektivität des Menschen geht stets eine Intersubjektivität voraus.
Dieser grundlegende Wandel in der Betrachtung der Entwicklung der Persönlichkeit geht eben davon aus, dass zwischen Mutter und Kind und sonstigen Bezugspersonen in einer relationalen Verbindung interaktionell die wesentlichen Funktionen psychischen Geschehens gebildet werden. Viele neuere Betrachtungsweisen stützen diese Annahme, so z.B. die Relationale Psychoanalyse (Altmeyer, Thomä, die vernetzte Seele 2010 Klett & Cotta, Stuttgart), Interaktionistische Psychoanalyse (Mitchel, Bindung und Beziehung 2003 Psychosozial, Gießen), Interpersonelles Unbewusstes (D.Scharff, J. Scharff, Das interpersonelle Unbewusste, 2014, Psychosozial, Gießen), Link-Theorie nach Pichon-Rivère sowie Intersubjektives Feld als intergenerationelle Transmissionen von Beziehungserfahrungen (Kac´s, Linking, Alliances and Shared Space, 2005 , The International Psychoanalytic Association, beides dargestellt in D.Scharff, J. Scharff, ebenda), verhaltensorientierte Schematherapie (Jeffrey E. Young, Schematherapie 2008 Junfermann,Paderborn),Relationale Transaktionsanalyse (Sell, Beziehungsanalyse 2010 INITA, Hannover) und Bindungstheorien (Bowlby, Frühe Bindung und kindliche Entwicklung 2010 Reinhardt, München). Persönlichkeit, die in der Befähigung mündet, sich stets in Beziehungen bewusst zu steuern und zu gestalten.
„…die Beziehung zum Du ist unmittelbar. Zwischen Ich und Du besteht keine Begrifflichkeit, kein Vorwissen und keine Phantasie und das Gedächtnis selber verwandelt sich, da es aus der Einzelung in die Ganzheit stürzt. Zwischen Ich und Du steht kein Zweck, keine Gier und keine Vorwegnahme. Und die Sehnsucht selber verwandelt sich, da sie aus dem Traum in die Erscheinung stürzt. Alles Mittel ist Hindernis. Nur wo alles Mittel zerfallen ist, geschieht die Begegnung.“ (Martin Buber)